Am 1. Juli war es soweit: Die KT Bank AG mit deutschem Hauptsitz in Frankfurt am Main hat ihre Arbeit aufgenommen. Die Besonderheit dieses Geldhauses: Es handelt sich um die erste islamische Bank auf deutschem Boden. Zu erkennen ist dies bereits am Werbespruch des Finanzinstituts. Er lautet: "Islamisch. Sinnvoll. Handeln." Als Grundlage für die Geschäfte …
Am 1. Juli war es soweit: Die KT Bank AG mit deutschem Hauptsitz in Frankfurt am Main hat ihre Arbeit aufgenommen. Die Besonderheit dieses Geldhauses: Es handelt sich um die erste islamische Bank auf deutschem Boden. Zu erkennen ist dies bereits am Werbespruch des Finanzinstituts. Er lautet: „Islamisch. Sinnvoll. Handeln.“ Als Grundlage für die Geschäfte der Bank dient das muslimische Gesetzeswerk Scharia.
Bank tätigt nur „reine“ Geschäfte
Die KT Bank versteht sich selbst als „einzige authentisch islamische Bank der Bundesrepublik“. So steht es in der Eigenbeschreibung des Hauses. Konkret heißt dies, dass das Finanzinstitut nur Geldgeschäfte tätigt, die „halal“ – also „rein“ – sind. Dies bedeutet, dass die KT Bank vor allem in die Realwirtschaft investiert und auf Spekulationen verzichtet.
Die wahre Besonderheit ist aber eine andere: Das Geldhaus darf keine Zinsen nehmen, da eine solche Praxis göttlichem Gebot widersprechen würde. Ein Verkauf tut dies allerdings nicht. Das Geschäftsmodell der KT Bank im Immobiliensektor sieht deshalb beispielsweise so aus, dass das Unternehmen das Haus für den Kunden kauft und mit einem Aufschlag an diesen weiter veräußert.
Bis zu 800.000 potentielle Kunden
Nicht tätig werden darf die KT Bank in den Bereichen Pornographie, Prostitution, Alkohol, Tabak, Schweinefleisch, Glücksspiel sowie Waffen bzw. Rüstungsgüter allgemein. Diese Themen sind „haram“ -also „verboten“. Trotz dieser zahlreichen Einschränkungen glaubt man bei der KT Bank an eine erfolgreiche Zukunft, schließlich gibt es in Deutschland Millionen von Muslimen, für die bislang keine Bank existiert, die auf ihre religiösen Bedürfnisse zugeschnitten ist.
Stattdessen gibt es nur einige Geldhäuser, die zwar einige islamische Produkte im Angebot führen, insgesamt jedoch nicht nach den Grundsätzen der Scharia ausgerichtet sind. Das Finanzinstitut geht davon aus, dass ein Fünftel der vier Millionen Muslime in Deutschland eine islamische Bank als ihr natürliches Geldhaus ansehen würden. Dies wären aus dem Stand 800.000 Kunden. Kalkuliert wird bei der KT Bank allerdings deutlich bescheidender, erst einmal wolle man 200.000 Kunden erreichen, so das Geldhaus.