Die Mehrzahl der durchschnittlichen Bankkunden wünscht sich mit großer Wahrscheinlichkeit, dass die Hausbank ethische und moralische Geldpolitik betreibt und entsprechende Investments tätigt. Bislang stellte sich dabei jedoch die Frage, wie man dies überprüfen kann. In den verzweigten Geschäftsfeldern der Geldhäuser fehlt dem durchschnittlichen privaten Kontoinhaber einfach der Durchblick. Abhilfe schafft jetzt der "Fair Finance Guide …
Die Mehrzahl der durchschnittlichen Bankkunden wünscht sich mit großer Wahrscheinlichkeit, dass die Hausbank ethische und moralische Geldpolitik betreibt und entsprechende Investments tätigt. Bislang stellte sich dabei jedoch die Frage, wie man dies überprüfen kann. In den verzweigten Geschäftsfeldern der Geldhäuser fehlt dem durchschnittlichen privaten Kontoinhaber einfach der Durchblick. Abhilfe schafft jetzt der „Fair Finance Guide Deutschland“ (FFG D). Es handelt sich um eine neu geschaffene Internetplattform, auf der die „tatsächliche Fairness der Geldhäuser“, wie das „Handelsblatt“ den Service beschreibt, bewertet wird.
Bewertung nach insgesamt 210 Kriterien
Die Schöpfer des FFG D gehen dabei überraschend weit in die Tiefe. Sie haben nicht weniger als 210 Kriterien aufgestellt, die zur Bewertung der Banken herangezogen werden. Nach Angaben der Macher handelt es sich um international weithin anerkannte Maßstäbe und Normen.
Herangezogen werden beispielsweise Fragen wie: Wie leichtverständlich sind die Selbstbestimmungen der Banken bezüglich der Normen und Werte der eigenen Geldanlagen definiert? Wie leicht sind diese zu finden? Und wie exakt werden die Selbstbestimmungen tatsächlich umgesetzt? Gewertet wird dann prozentual: Welchen Teil der 210 Kriterien setzen die Finanzinstitute eigentlich tatsächlich um?
Pax Bank Schlusslicht im FFG D-Ranking
Der erste Vergleich des FFG D bringt bereits einige überraschende Resultate. Dazu zählt weniger, dass keine Bank tatsächlich 100 Prozent bei den Bewertungen erreichen konnte. Dies konnte man erwarten. Auch, dass die Nachhaltigkeitsgeldhäuser GLS Bank (mit 92 Prozent) und Triodos Bank (82 Prozent) auf den ersten beiden Plätzen liegen, ist nur bedingt überraschend. Dies gilt allerdings schon mehr für die Plätze drei und vier. Bronze sicherte sich die evangelische KD-Bank (63 Prozent) und Rang vier geht an die Commerzbank.
Die erste Großbank ist in dem Ranking zwar sehr hoch positioniert, kommt aber nur auf 35 Prozent. Dies deutet bereits die Defizite vieler Banken bezüglich fairer Investments an. Die Deutsche Bank liegt auf Platz sechs (21 Prozent). Auf dem letzten Rang – und dies ist eine echte Überraschung – befindet sich die genossenschaftliche-kirchliche Pax Bank mit gerade einmal drei Prozent.