Die chinesische Bank of Tiajin hat derzeit mit einem eher ungewöhnlichen "Risikovorfall" zu kämpfen, der im Reich der Mitte derzeit allerdings traurige Normalität zu sein scheint: Das Geldhaus erwarb Wertpapiere im Wert von 768 Millionen Yuan (umgerechnet etwa 104 Millionen Euro). Als der Zeitpunkt zum Weiterverkauf kam, war man allerdings nicht mehr in der Lage, …
Die chinesische Bank of Tiajin hat derzeit mit einem eher ungewöhnlichen „Risikovorfall“ zu kämpfen, der im Reich der Mitte derzeit allerdings traurige Normalität zu sein scheint: Das Geldhaus erwarb Wertpapiere im Wert von 768 Millionen Yuan (umgerechnet etwa 104 Millionen Euro). Als der Zeitpunkt zum Weiterverkauf kam, war man allerdings nicht mehr in der Lage, die Wechsel auch zu finden. Dies berichtet die Finanzzeitschrift „Caixin“.
Wertpapiere wurden offenbar gestohlen
Die Papiere wurden laut Quelle von Mitarbeitern der Bank gestohlen. Mehrere Angestellte des Finanzinstituts haben sich demnach bereits bei der Polizei gestellt. Der Kreis der Beteiligten muss allerdings weit bis nach oben in der Hierarchie des Bankhauses reichen. Wertpapiere werden in der heutigen Zeit bekanntlich nicht mehr als tatsächliches Papier ausgegeben (abgesehen von einer Urkunde), sondern sind digitale Dateien. Banken haben in der Regel herausragende Sicherheitsvorkehrungen getroffen, um zu verhindern, dass mit jenen Missbrauch geschieht. Passiert so etwas doch, müssen eigentlich Personen aus der Führungsetage beteiligt gewesen sein.
Für die Bank of Tiajin ist der Betrug noch aus einem anderen Grund ein ernstes Problem: Das Geldhaus ist erst im letzten Monat an die Börse in Hongkong gegangen. Der Versuch, Vertrauen bei den Anlegern zu gewinnen, ist durch den Diebstahl torpediert worden.
Bereits dritter großer Betrugsfall in China in diesem Jahr
Allgemein erleben chinesische Banken bislang kein gutes Jahr. Der geschilderte Diebstahl war bereits der dritte große Betrugsfall in diesem Jahr, in den eine Bank aus dem Reich der Mitte verwickelt ist. Zwei Angestellte der Agricultural Bank of China erleichterten im Januar ihren Arbeitgeber gleich um 3,9 Milliarden Yuan. Im selben Monat bedienten sich auch Angestellte der Citic Bank an den Konten des Finanzinstituts und stahlen 969 Millionen Yuan.