Die Deutsche Bank streicht das Angebot für Privatkunden drastisch zusammen. Auf diese Weise möchte der neue Vorstandschef John Cryan das finanziell in schwere Schieflage geratene Finanzinstitut retten. Der Rekordverlust von 6,2 Milliarden Euro im Jahr 2015 soll auf diese Weise ein einmaliger Ausrutscher bleiben und sich nicht wiederholen. Dazu legt der Vorstand sogar Hand an …
Die Deutsche Bank streicht das Angebot für Privatkunden drastisch zusammen. Auf diese Weise möchte der neue Vorstandschef John Cryan das finanziell in schwere Schieflage geratene Finanzinstitut retten. Der Rekordverlust von 6,2 Milliarden Euro im Jahr 2015 soll auf diese Weise ein einmaliger Ausrutscher bleiben und sich nicht wiederholen. Dazu legt der Vorstand sogar Hand an einem ganz großen Symbol an. Der Werbeslogan „Leistung aus Leidenschaft“ war über viele Jahre die Überschrift über die Angebote für Privatkunden. Dieser wird, wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, gestrichen. Und zwar möglicherweise sogar ersatzlos.
Rund 220 Filialen sollen geschlossen werden
Schlimmer für die Privatkunden der Deutschen Bank sind allerdings die handfesten Sparmaßnahmen. Rund 220 Filialen in Deutschland werden beispielsweise gestrichen, 4.000 Mitarbeiter werden entlassen. Das Service-Netz der Deutschen Bank wird auf diese Weise insgesamt stark ausgedünnt. Auffangen soll diesen Schwund eigentlich ein verstärktes Angebot im Online-Bereich sowie im mobilen Segment. Beide Sparten werden von älteren Kunden allerdings kaum genutzt.
Deutsche Bank: Unternehmen statt Privatkunden als Partner
Statt auf Privatkunden setzt man künftig wieder verstärkt auf Großinvestoren. Die Deutsche Bank sei von ihrer Gründung an ein Geldhaus gewesen, das vor allem Unternehmen als Partner ansprechen wollte, so Cryan. Zu diesem ursprünglichen Zustand wolle man nunmehr wieder zurückkehren. Tatsächlich stelle man für die neuen Angebote für Großinvestoren sogar bereits neue Mitarbeiter ein, so der Vorstandschef der Deutschen Bank weiter.
Wann der geplante Umbau anlaufen kann, ist fraglich. Eigentlich soll er direkt nach der Hauptversammlung am 19. Mai beginnen, welche die Pläne zuvor absegnen muss. Spezialisten sind allerdings skeptisch, ob dieser Termin wirklich zu halten sein wird. Vielerorts liest man, dass die Umstrukturierungsmaßnahmen wohl nicht vor Ende Juni anlaufen können. Knackpunkt sind dabei die neuen Beratungscenter für Investoren, die auch zu Randzeiten erreichbar sein sollen. Ihr Konzept ist allerdings nicht mit den deutschen Tarifverträgen vereinbar.