Kein Hartgeld mehr: Sparda Bank-Filialen verweigern die Annahme von Münzen

Kunden der Sparda Bank, die Geld auf ihr Konto einzahlen möchten, müssen sich in Zukunft darauf einstellen, dabei auf Münzen zu verzichten. In inzwischen 23 Filialen im Raum Hannover akzeptiert die Sparda Bank bereits kein Hartgeld mehr. Man habe sich zu einem entsprechenden Schritt nach einem erfolgreichen Pilotversuch in einer Filiale entschieden, heißt es von …

Einige Filialen der Sparda Bank akzeptieren kein Münzgeld mehrKunden der Sparda Bank, die Geld auf ihr Konto einzahlen möchten, müssen sich in Zukunft darauf einstellen, dabei auf Münzen zu verzichten. In inzwischen 23 Filialen im Raum Hannover akzeptiert die Sparda Bank bereits kein Hartgeld mehr. Man habe sich zu einem entsprechenden Schritt nach einem erfolgreichen Pilotversuch in einer Filiale entschieden, heißt es von Seiten des Geldhauses. Es habe kaum Beschwerden gegeben. Eine weitere Ausdehnung des Programms ist wahrscheinlich.

Münzgeldannahme zu teuer

Die offizielle Erklärung für den Schritt klingt wenig einleuchtend. Die Sparda Bank rechtfertigt die Ablehnung der Münzen damit, dass die eigenen Kunden fast ausschließlich Arbeitnehmer seien. Selbständige, die ihre Tageseinnahmen abliefern müssten, gebe es so gut wie nicht.

Experten halten die Erklärung auch nicht für die Wahrheit. Bei der Verbraucherzentrale Bremen ist man beispielsweise der Überzeugung, dass es der Sparda Bank einfach zu teuer geworden ist, das Hartgeld anzunehmen. Dies ist dabei nicht einmal die Schuld der Bank selbst: Seit zwei Jahren müssen die Geldhäuser aufgrund einer neuen EU-Verordnung die Echtheit von eingehenden Münzen überprüfen – das Ganze geschieht über spezielle Maschinen und ist kostspielig.

Berliner Sparkasse: Safebag für 7,50 Euro

Beispiele wie das der Hamburger Sparkasse, bei der Münzen unbegrenzt kostenlos eingezahlt werden können, werden immer seltener. Die Annahme des Hartgelds ist vielerorts ein Problem. Bei der Berliner Sparkasse müssen Münzen in einem Safebag eingereicht werden. Eine solche „sichere Tasche“ kostet 7,50 Euro. Bei der Sparkasse Köln-Bonn können Kunden 50 Münzen kostenlos einzahlen. Wer mehr Münzen dabei hat, zahlt pauschal drei Euro. Von Seiten des Finanzinstituts heißt es, der Aufwand für das Vorhalten, das Transportieren und das Zählen der Münzen übersteige die Einnahmen deutlich. Es scheint, als könnten noch einige andere Geldhäuser dem Beispiel der Sparda Bank folgen.

Sign up for free class

It’s easy and free!

Ralf Schmidl
Ralf Schmidl

Related Posts

Bildquelle: depositphotos.com / MakroBetz
25. März 2024

Die 1822direkt, eine 100%ige Tochter der Frankfurter Sparkasse und ein etablierter Player im Bereich des Direktbankings, kündigt eine Zinserhöhung für ihr Festgeldkonto an.

28. April 2020

Mit großer Spannung war seit Wochen der Bericht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG zu den Bilanzen des Zahlungsdienstleisters Wirecard erwartet worden. Doch auch nach Vorlage des Berichts am Dienstag bleiben viele Fragen offen. Doch das ist noch nicht alles: Nach Angaben von KPMG fehlen wichtige Unterlagen. So konnte beispielsweise bei Zahlungen auf Treuhänderkonten in Höhe von einer …

26. Februar 2020

Der Immobilienfinanzierer Aareal Bank hat im vergangenen Jahr auch wegen der Trennung von faulen Krediten in Italien wie erwartet einen Gewinnrückgang verbucht. Das Betriebsergebnis sank um 22 Prozent auf 248 Millionen Euro, teilte das im MDax gelistete Geldhaus heute in Wiesbaden mit. Damit übertraf das Unternehmen allerdings trotzdem seine bereits verhaltene Prognose sowie die Erwartungen …

11. Februar 2020

Die Berliner Smartphone-Bank N26 will sich wegen des Brexits aus Großbritannien zurückziehen. Dies gab die Bank jetzt in einer Pressemitteilung bekannt. Aufgrund des Austritts aus der EU könne das Unternehmen dort nicht mehr länger mit ihrer europäischen Bankenlizenz agieren, schrieb N26.

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert