Keine Zinswende in Sicht: Die Europäische Zentralbank (EZB) strafft zwar ihre ultralockere Geldpolitik, die milliardenschweren Wertpapierkäufe werden aber auch im kommenden Jahr fortgesetzt. Das monatliche Volumen wird jedoch auf 30 Milliarden Euro halbiert. Bis Ende des Jahres werden somit weiterhin 60 Milliarden Euro monatlich in Anleihenkäufe gesteckt. Dies gab die Notenbank am heutigen Donnerstag im …
Keine Zinswende in Sicht: Die Europäische Zentralbank (EZB) strafft zwar ihre ultralockere Geldpolitik, die milliardenschweren Wertpapierkäufe werden aber auch im kommenden Jahr fortgesetzt. Das monatliche Volumen wird jedoch auf 30 Milliarden Euro halbiert. Bis Ende des Jahres werden somit weiterhin 60 Milliarden Euro monatlich in Anleihenkäufe gesteckt. Dies gab die Notenbank am heutigen Donnerstag im Anschluss an eine Sitzung des EZB-Rats bekannt.
Leitzins bleibt bei null Prozent
Der Kauf von Staatsanleihen und anderen Wertpapieren im reduzierten Umfang soll bis mindestens Ende September 2018 laufen. Wie die EZB mitteilte, könne das Volumen auch jederzeit wieder erhöht sowie die Laufzeit verlängert werden. Seit Anfang 2015 hat die Notenbank Anleihen im Wert von rund zwei Billionen Euro angekauft, um einerseits die Zinsen zu drücken und andererseits die Wirtschaft anzukurbeln.
Zusätzlich wurde der Leitzins, zu dem sich Banken aus der Eurozone bei der EZB Geld leihen können, auf null Prozent gesenkt. Daran soll sich zunächst auch nichts ändern. Ebenso unverändert bei 0,4 Prozent bleibt der Strafzins für Banken, die ihr Geld bei der EZB parken.
Kreditnehmer profitieren von Niedrigzinsphase
Alle genannten Maßnahmen sollen dazu beitragen, dass Banken mehr Kredite vergeben und so die Wirtschaft schneller in Gang kommt. Zudem soll die Inflationsrate auf einen Wert von zwei Prozent angehoben werden, zuletzt betrug diese in der Eurozone aber nur 1,5 Prozent. Im Sommer 2016 war sie sogar nahe Null abgerutscht.
Die Niedrigzinsphase macht vor allem in Deutschland vielen Sparern zu schaffen, da es kaum noch Zinsen auf Geldanlagen gibt und sich die Banken mit dem Geldverdienen schwer tun, was sie durch immer neue Gebühren für die Kunden auszugleichen versuchen. Auf der anderen Seite profitieren aber Kreditnehmer deutlich von den aktuell günstigen Konditionen am Markt. Experten erwarten eine Anhebung des Leitzins erst für 2019.