Viel Zeit bleibt nicht mehr: Bis 28. Februar müssen die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein ihre defizitäre Landesbank, die HSH Nordbank, verkaufen. Ansonsten droht die Abwicklung durch die EU. Die letzten verbliebenen Interessenten im Bieterrennen sind dabei die US-Investoren J.C. Flowers und Cerberus. Bank musste mit 13 Milliarden Euro gestützt werden Nach Angaben des „Wall Street …
Viel Zeit bleibt nicht mehr: Bis 28. Februar müssen die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein ihre defizitäre Landesbank, die HSH Nordbank, verkaufen. Ansonsten droht die Abwicklung durch die EU. Die letzten verbliebenen Interessenten im Bieterrennen sind dabei die US-Investoren J.C. Flowers und Cerberus.
Bank musste mit 13 Milliarden Euro gestützt werden
Nach Angaben des „Wall Street Journal“ (WSJ) sind die Investoren bereit, die Bank für den Kaufpreis von bis zu einer Milliarde Euro zu übernehmen. Allerdings könnte der Deal noch in letzter Minute scheitern: Der schleswig-holsteinische Finanzstaatssekretär Philipp Nimmermann (Grüne) erklärte am Donnerstag im Finanzausschuss des Landtags, dass nicht mehr viele Punkte offen seien. Es werde rund um die Uhr verhandelt, allerdings sprach Nimmermann von einem „Fotofinish“: „Das wird sehr eng.“
Schon zuvor hieß es, dass die beteiligten Länder mit den Investoren grundsätzlich einig seien. Die beteiligten Parteien verhandeln bereits seit einiger Zeit exklusiv miteinander, nachdem andere Interessenten ausgestiegen waren. J.C. Flowers und Cerberus halten derzeit bereits gut fünf Prozent der Anteile an der HSH Nordbank.
Neben dem Kaufpreis sollen auch Kriterien wie eine Eignung der Bieter sowie ihr Konzept für die Zukunft der Bank bei den Verhandlungen eine Rolle spielen, sagte Schleswig-Holsteins Finanzministerin Monika Heinold (Grüne). Die Suche nach einem Käufer für die marode einstige Landesbank läuft seit Januar 2017. Beide Länder mussten sie mit 13 Milliarden Euro Kapital und Garantien stützen. Neben dem Konsortium aus J.C Flowers und Cerberus waren auch die Investoren Apollo und Socrates an einem Kauf interessiert gewesen.
Altlasten durch faule Kredite fast halbiert
Anfang November vergangenen Jahres hatte die HSH Nordbank ein gutes Ergebnis für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2017 vorgelegt. Der Gewinn vor Steuern erhöhte sich gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um zehn Prozent auf 201 Millionen Euro, das Konzernergebnis wuchs um acht Prozent auf 176 Millionen Euro. Gleichzeitig konnten die Altlasten durch faule Kredite von 13,6 auf 8,2 Milliarden Euro gesenkt werden. Bis Ende vergangenen Jahres strebte man die Reduzierung auf 7,5 Milliarden Euro an.