Ab 1. November müssen Banken ihre Kunden einmal pro Jahr über die Gesamtkosten ihres Girokontos informieren. Dazu zählen u.a. auch die Höhe der Zinsen für den Dispositionskredit oder Entgelte für Überweisungen in Papierform. Bislang mussten Verbraucher diese Informationen in der Regel mühsam auf ihren Kontoauszügen zusammensuchen. Kostenlose Kontenmodelle quasi vom Markt verschwunden Die Verbraucherzentralen loben …
Ab 1. November müssen Banken ihre Kunden einmal pro Jahr über die Gesamtkosten ihres Girokontos informieren. Dazu zählen u.a. auch die Höhe der Zinsen für den Dispositionskredit oder Entgelte für Überweisungen in Papierform. Bislang mussten Verbraucher diese Informationen in der Regel mühsam auf ihren Kontoauszügen zusammensuchen.
Kostenlose Kontenmodelle quasi vom Markt verschwunden
Die Verbraucherzentralen loben die neuen Vorschriften als „Verbesserung gegenüber dem bisherigen Stand“. Dies sei ein wichtiges Instrument, um die Kunden für entstehende Kosten zu sensibilisieren und die Bereitschaft zu einem Kontowechsel zu erhöhen, sagte Dorothea Mohn vom Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv). Damit Verbraucher zukünftig Girokonten-Entgelte besser vergleichen können, müssen die Geldhäuser zudem vor Abschluss eines Vertrages zur Kontoeröffnung eine Kostenübersicht erstellen. Dabei müssen sie sich an bestimmte Begriffe halten, die von der Finanzaufsicht BaFin festgelegt wurden. Bedauerlich sei jedoch, so die Verbraucherschützerin, dass geplante Internetseiten mit einer kostenlosen und objektiven Vergleichsmöglichkeit noch nicht fertig seien. Man hoffe, dass diese Seiten zeitnah kommen.
Viele Kreditinstitute erhöhen in Zeiten der Niedrigzinsen ihre Gebühren. Verdienten diese früher gut daran, dass sie mehr Zinsen für Kredite kassieren konnten, als sie Sparkunden zahlten, ist dieser Zinsüberschuss heute massiv zusammengeschrumpft. Hatten Banken und Sparkassen früher Gratiskonten gezielt zur Kundenwerbung eingesetzt, sind völlig kostenlose Kontenmodelle heute so gut wie aus der Bankenlandschaft verschwunden. Diese Entwicklung sei „vollkommen richtig“, so Deutsche Bank-Vorstand Frank Strauß. Der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ sagte er: „Sie gehen ja auch nicht zum Friseur und sagen: Ich bezahle nichts.“
Gebühren sollten 60 Euro pro Jahr nicht übersteigen
Die Stiftung Warentest rät jedem, der im Jahr mehr als 60 Euro Gebühren für sein Girokonto zahlt, über einen Kontowechsel nachzudenken. Zunächst sollten die Kunden bei der eigenen Bank nach einem günstigeren Kontomodell fragen. Könne die Bank keines anbieten, sollten sie die Bank wechseln. Wichtig bei einem Anbieterwechsel sei, nicht nur auf die reinen Gebühren für die eigentliche Kontoführung zu achten, sondern auch weitere Kosten, z.B. für Überweisungen oder Barabhebungen am Geldautomaten in die Rechnung mit einzubeziehen.